Ein unheimlich wichtiger Aspekt des Kletterns ist die Sicherung. Dabei gilt es bei der Partnersicherung sowohl die Fremd- als auch die Eigensicherung zu beachten. Die Sicherung nützt dem Kletterer nichts, wenn sein sichernder Partner verunglückt und er am Ende allein dasteht. Bei der Partnersicherung gibt es grundsätzlich drei verschiedene Sicherungsarten, diese sind Vorstieg, Nachstieg und Toprope.
Als Vorstieg bezeichnet man das Klettern mit einer Sicherung, die von unten kommt. Der Kletterer muss sein Sicherungsseil in Zwischensicherungen einhaken, welche sich an der Kletterwand befinden oder dort vom Kletterer selber angebracht werden müssen. Der Vorstieg ist von allen Sicherungstechniken die anspruchsvollste, denn im Falle eines Sturzes ist die Fallhöhe größer als bei den anderen Techniken und auch das Einhaken des Seils in die Zwischensicherung zusätzliche Kraft erfordert. Noch dazu muss der Kletterer bei dieser Sicherungsmethode das Gewicht seiner Sicherungsausrüstung und des Seils mit hinaufziehen, was die benötigte Anstrengung noch weiter erhöht. Das Risiko für die sichernde Person ist unter anderem, dass sie im Falle eines Sturzes des Kletterpartners gegen die Felswand geschleudert oder vom Boden gehoben wird.
Im Falle eines Sturzes fällt der Kletterer in die letzte eingehakte Zwischensicherung zurück Die sichernde Person kann den Sturz des Partners beeinflussen. So kann sie beispielsweise den Sturz kurz halten, indem sie sich so wenig wie möglich auf die Wand zubewegt und stramm stehen bleibt. Andernfalls kann der Sturz aber auch weich gehalten werden, indem der Sicherer sich schnell auf die Kletterwand zubewegt. So wird zwar die Fallstrecke verlängert, der Ruck aber, der auf den Fallenden und den Sichernden wirkt, verringert sich durch diese Maßnahme.
Beim Nachstieg hingegen kommt das Sicherungsseil von oben. Davon spricht man, wenn ein anderer Kletterer die Route davor im Vorstieg geklettert ist und das Sicherungsseil schon gezogen hat. Bei dieser Art der Sicherung besteht für den Kletterer ein wesentlich geringeres Risiko als bei der Sicherungsmethode Vorstieg, das Seil ist nämlich straff gespannt und kann von oben festgehalten werden, sodass der Kletterer im Falle eines Sturzes sofort in das Seil fällt.